Naturschutzgebiete
Die natürliche Tier- und Pflanzenvielfalt im Schwarzwald ist etwas Einzigartiges. Unsere Kulturlandschaft wird durch eine extensive Weidewirtschaft und von einem großen Anteil an naturrechtlich geschützten Flächen geprägt. Wegen der seltenen Arten wurde der Belchen schon früh unter Naturschutz gestellt und ist heute eines der größten Schutzgebiete in Baden-Württemberg. Der Belchen ist bei weitem aber nicht das einzige Naturschutzgebiet in der Schwarzwaldregion Belchen. Lernen Sie Wissenswertes zu dieser einzigartigen Landschaft und der vielseitige Flora und Fauna im Rahmen einer der naturkundlichen Führungen kennen.
Verhalten in Naturschutzgebieten
Bevor wir Ihnen nachfolgend gerne einen Überblick über unsere Naturschutzgebiete geben, möchten wir Ihnen gerne einige wichtige Verhaltensregeln ans Herz legen. Denn oftmals unbewusst und schlichtweg beruhend auf Unwissenheit, dringt der Mensch durch sein Fehlverhalten in den schützenswerten Lebensraum von Tieren und Pflanzen ein und richtet damit nachhaltige Schäden an.
Naturschutzgebiet Belchen
Die Tier- und Pflanzenwelt lädt am Belchen mit ihren einmaligen Aussichten zu Wanderungen und Spaziergängen auf einer geschützten Fläche von ca. 16 km² ein. In den Hochlagen des Belchen sind viele seltene Käfer-, Schmetterlings- und Vogelarten zu Hause. Typische Vögel sind der Kolkrabe, die Singdrossel, der Zitronengirlitz und der Wasserpieper; aber auch der Wanderfalke, das Auerhuhn und das Haselhuhn sind am Belchen anzutreffen. Bei den Pflanzen haben sich Relikte aus der letzten Eiszeit erhalten, die sonst nur noch in den Alpen zu finden sind. Hierzu zählen die Schweizer Glockenblume, die Gebirgsrose oder Schweizer Löwenzahn. Außerdem kommt am Belchen eine Vielzahl seltener Flechtenarten vor. Wegen der seltenen Fauna und Flora wurde der Belchen bereits 1949 unter Naturschutz gestellt. Im Jahre 1993 wurde das Naturschutzgebiet erweitert und ist nun mit einer Fläche von rund 1600 Hektar eines der größten Schutzgebiete in Baden-Württemberg.
Naturschutzgebiet Wiedener Weidberge
Das Naturschutzgebiet Wiedener Weidberge befindet sich auf der Gemarkung der Gemeinde Wieden mit einer Gesamtgröße von rund 380 Hektar. Das Naturschutzgebiet ist ein großflächiges, extensiv genutzten, überwiegend mit Rindern beweidetes Grünlandgebiet mit hoher Struktur- und Artenvielfalt sowie Einzelbildungen wie z. B. Weidbuchen. Es weist ein vielfältiges Vegitationsmosaik mit zahlreichen seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten auf.
Die mächtigen Weidbuchen in dem etwa 380 Hektar großen Gebiet sind bundesweit einmalig. Hier sollen die großflächigen Extensiv-Weidfelder und zum Teil vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten, wie z.B. artenreiche Borstgrasrasen, Buchenwälder und viele mehr geschützt werden, als dies ohnehin der Fall ist.
1. Schutzzweck des Naturschutzgebietes ist
- die Erhaltung des großflächigen, extensiv genutzten, überwiegend beweideten Grünlands;
- die Erhaltung der Struktur- und Artenvielfalt des Gebiets mit seinen Biotoptypen und Einzelbildungen;
- der Schutz und die Erhaltung der Lebensräume zahlreicher gefährdeter, zum Teil vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten.
2. Schutzzweck ist auch die Erhaltung von Lebensräumen, die der FFH-Richtlinie entsprechen, insbesondere artenreiche Borstgrasrasen (prioritär), magere Flachland-Mähwiesen, Bergmähwiesen, trockene Heiden, kalkreiche Niedermoore, Silikatschutthalden, Silikatfelsen, Hainsimsen-Buchenwald, Waldmeister-Buchenwald, Schlucht- und Hangmischwälder (prioritär) und Auwälder mit Erle, Esche und Weide (prioritär).
Naturschutzgebiet Utzenfluh
Über dem Dorfkern von Utzenfeld, der auf 560 m liegt, erheben sich die steil abfallenden Felspartien der Kleinen (650 m) und der Großen (750 m) Utzenfluh. Wegen der besonderen Tier- und Pflanzenwelt wurde die rund 84 Hektar große Fläche schon im Jahre 1940 unter Naturschutz gestellt.
Wegen der geologisch bedingten Vielfalt der Bodenbeschaffenheit und der extrem sonnenzugewandten Lage stellt die Utzenfluh eine klimabegünstigte Wärmeinsel dar, in der man rund 250 Pflanzenarten aus verschiedenen mittel- und südeuropäischen Lebensräumen begegnet. Dazu gehören nicht weniger als elf Orchideenarten, acht Farngattungen, eine Vielzahl von Flechten, die seltene Felsenbirne und der Gefleckte Aronstab (Arum maculatum). Auch die Fauna dieses Naturschutzgebietes hat einige Kostbarkeiten aufzubieten. Zu den erlesenen Schmetterlingen zählen Schwalbenschwanz und Segelfalter, zu den Netzflüglern der Schmetterlingshaft (Ascalaphus ascalaphiodes). An der Spitze der Vogelarten steht die seltene Zippammer.